Andreas Greiner
Über sieben Meter Höhe misst Andreas Greiners an ein Dinosaurierskelett erinnerndes Monument for the 308, sein Mahnmal für das Masthuhn der Zuchtlinie Ross 308. Das Riesenskelett aus dem 3D-Drucker im Maßstab 20:1 ist mithilfe von Röntgentechnik entstanden, da der Berliner Künstler den für größtmögliche Fleischausbeute hochgezüchteten Hühnerkörper mittels CT-Technik zunächst durchleuchtet hat, um seine Deformierungen sichtbar zu machen. Die Tiere weisen als besondere Kennzeichen Stummelflügel und übermäßig stämmige Beinknochen vor, um das Gewicht des am Brustbein haftenden Fleisches tragen zu können. Dabei werden sie derart gemästet, dass sie innerhalb von 30 Tagen ausgewachsen und schlachtreif sind.
Im Tiefgeschoss der Gebläsehalle zeigt Greiner mit Neopteryx das Gerippe eines Zuchthuhns, das wie ein prähistorisches Fossil nach der Ausgrabung modelliert ist und so auf die evolutionäre Nähe von Huhn und Archaeopteryx verweist. Millionen Jahre natürlicher Entwicklung stehen der genetischen Manipulation durch menschliche Zucht in der Nutztierhaltung des Anthropozäns gegenüber.